Ergersheim, 29.02.2024 (PresseBox) – VR: Beginnen wir mit Ihrem Werdegang. Wie sind Sie zur Technik gekommen und was hat Sie speziell zum Maschinenbau geführt? Erzählen Sie uns auch ein wenig über Ihre Rolle bei MEKRA Lang.
Albrecht Popp: Meine Begeisterung für Technik wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Schon als Kind war ich fasziniert von allem was Räder und Motoren hatte – ein Einfluss meines Vaters, der mir die Welt der Technik näherbrachte. Diese Faszination mündete in eine Ausbildung im Maschinenbau, gefolgt von einer Anstellung in der Werkzeugmaschinenindustrie, wo ich mich mit numerischen Steuerungen beschäftigte. Die Arbeit dort war hochinteressant und lehrreich, doch mein Hunger nach Weiterentwicklung trieb mich dazu, eine Weiterbildung zum Maschinenbautechniker zu beginnen und erfolgreich abzuschließen.
Mein Weg führte mich dann zu MEKRA Lang, zunächst in einer Position, die eigentlich für Ingenieure vorgesehen war. Doch durch glückliche Umstände – und vielleicht auch ein Quäntchen Schicksal – erhielt ich die Stelle und tauchte in die Welt der Konstruktion ein. Mit der Zeit wuchs ich in die Rolle des Gruppenleiters hinein, umgeben von einem Team engagierter Entwickler. Schließlich wurde mir die Position des Abteilungsleiters angeboten, eine Gelegenheit, die ich mit Begeisterung annahm. Heute leite ich die Abteilung für mechanische Konstruktion und Musterbau, ein Bereich, der mich täglich vor neue Herausforderungen stellt, aber auch unglaublich bereichert.
VR: Können Sie uns einen Einblick in Ihren Alltag in der Konstruktion bei MEKRA Lang geben? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit im Team und mit anderen Abteilungen?
Albrecht Popp: Unser Alltag ist geprägt von der ständigen Interaktion mit den Anforderungen unserer Kunden. Wir beginnen oft mit der Analyse spezifischer Bedürfnisse und suchen nach Lösungen, die sowohl technisch ausgereift, als auch wirtschaftlich sind. Die Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen ist dabei essentiell um Produkte zu entwickeln die nicht nur technisch führend, sondern auch in Design und Ergonomie herausragend sind. Die Nutzung modernster Software und Technologien spielt eine entscheidende Rolle in unserem Entwicklungsprozess, ermöglicht sie uns doch, effiziente und innovative Lösungen zu entwerfen.
VR: Was sehen Sie als die größten Herausforderungen und Chancen in Ihrem Bereich, speziell im Hinblick auf zukünftige technologische Entwicklungen?
Albrecht Popp: Die größte Herausforderung besteht darin, mit dem rasanten Fortschritt der Technologie Schritt zu halten und die sich wandelnden Bedürfnisse des Marktes zu erfüllen. Die Integration von Mechatronik und die Entwicklung nachhaltiger Produkte stehen im Mittelpunkt unserer zukünftigen Bemühungen. Wir streben danach, Lösungen zu finden, die nicht nur unter Kostenaspekten überzeugen, sondern auch nachhaltige Werte schaffen. Diese Balance zu finden erfordert Kreativität, technisches Verständnis und eine enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden.
VR: Gibt es ein spezielles Projekt oder eine Innovation bei MEKRA Lang, auf die Sie besonders stolz sind?
Albrecht Popp: Besonders stolz bin ich auf unsere Beiträge zur Revolutionierung des amerikanischen Marktes durch ein innovatives Spiegeldesign in den 90er Jahren. Diese Entwicklung hat nicht nur den Markt aufgerüttelt, sondern auch den Weg für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Spiegeltechnologie geebnet. Die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden und Produkte zu entwickeln, die Maßstäbe setzen, ist eine Quelle des Stolzes und der Motivation für mich und mein Team.
VR: Wie integriert MEKRA Lang Nachhaltigkeit in seine Projekte, insbesondere angesichts der Herausforderung, Kundenbedürfnisse und Umweltaspekte in Einklang zu bringen?
Albrecht Popp: Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für uns, das wir sehr ernst nehmen. Es geht darum, Produkte zu entwickeln, die nicht nur in technischer Hinsicht innovativ sind, sondern auch in Bezug auf Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit Maßstäbe setzen. Wir legen großen Wert auf die Auswahl von Materialien und Produktionsprozessen, die die Umwelt möglichst wenig belasten. Die größte Herausforderung dabei ist, die perfekte Balance zwischen den fortschrittlichen technologischen Lösungen, den Kosten und den umweltbezogenen Anforderungen zu finden. Wir streben danach, diese Balance in jedem unserer Projekte zu erreichen, um sowohl den Erwartungen unserer Kunden gerecht zu werden, als auch unseren Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
VR: Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, Nachhaltigkeit und Kundenbedürfnisse in Einklang zu bringen?
Albrecht Popp: Die Vereinbarkeit von Nachhaltigkeit mit den Kundenbedürfnissen stellt uns vor komplexe Aufgaben. Wir erleben, dass trotz des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit, die Kostenfrage bei den Kunden oft im Vordergrund steht. Es ist eine unserer Hauptaufgaben, den Kunden davon zu überzeugen, dass nachhaltige Produkte nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen ökonomischen Mehrwert bieten können. Diese Überzeugungsarbeit erfordert von uns, stets innovativ zu denken und Lösungen zu entwickeln, die sowohl effizient als auch nachhaltig sind. Wir stehen vor der Herausforderung, Produkte zu liefern, die den Marktbedürfnissen entsprechen, ohne dabei unsere Verpflichtung gegenüber der Umwelt aus den Augen zu verlieren.
VR: Angesichts der Vielfalt Ihrer Produkte und Märkte, wenn Sie MEKRA Lang mit einer Modemarke vergleichen würden, welche wäre das und warum?
Albrecht Popp: Wenn ich MEKRA Lang mit einer Modemarke vergleichen müsste, würde ich uns mit Vaude vergleichen. Vaude steht für Qualität, Langlebigkeit und ein starkes Engagement für Nachhaltigkeit. Diese Werte spiegeln sich auch in unserer Philosophie wider. Wir möchten Produkte anbieten, die nicht nur funktional und technologisch führend sind, sondern auch unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte entwickelt wurden. Ähnlich wie Vaude, das für seine nachhaltigen und funktionalen Outdoor-Produkte bekannt ist, legen wir Wert darauf, dass unsere Lösungen die Anforderungen unserer Kunden erfüllen und gleichzeitig positiv zur Umweltbilanz beitragen.
VR: Zum Schluss, was wäre ein Rat, den Sie Ihrem jüngeren Ich oder angehenden Ingenieuren mit auf den Weg geben würden?
Albrecht Popp: Mein Rat wäre, die Bedeutung von ständigem Lernen und Anpassungsfähigkeit nie zu unterschätzen. Die Welt verändert sich rapide, und um erfolgreich zu sein, muss man bereit sein, sich ständig weiterzuentwickeln und neue Herausforderungen anzunehmen. Offenheit für Neues, die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, und das Streben nach Innovation sind Schlüsselqualitäten, die jeden Ingenieur auszeichnen sollten. Bleiben Sie neugierig, bleiben Sie engagiert, und vergessen Sie nie, dass Nachhaltigkeit und technologische Innovation Hand in Hand gehen können, um die Welt positiv zu verändern.