Starke Frauen, starker Mittelstand: Warum weibliche Vorbilder so wichtig sind

Fürth, 13.11.2025 (PresseBox) – Mit seiner Initiative „Starke Frauen – Starker Mittelstand“ setzt sich der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) für die stärke Präsenz von Frauen im Mittelstand ein. Diese schafft bundesweit Formate, in denen Frauen Erfahrungen teilen, voneinander lernen und gemeinsam wachsen können. Ziel ist es, Rahmenbedingungen und Mindset im Mittelstand so zu verändern, dass mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, Führungsverantwortung übernehmen und Unternehmen langfristig prägen.

Gleichzeitig adressiert der BVMW damit ein strukturelles Problem: In kleinen und mittleren Unternehmen liegt der Frauenanteil in Führungspositionen weiterhin deutlich unter dem EU-Durchschnitt, und der Weg in die Chefetage oder in die eigene Gründung ist für viele Frauen noch immer mit zusätzlichen Hürden verbunden – von fehlenden Vorbildern bis hin zu starren Strukturen und Rollenbildern.

Die Leading Ladies Lounge Niederbayern: Raum für ehrliche Einblicke

Genau deshalb sind lokale Netzwerke und Formate wie die Leading Ladies Lounge Niederbayern so wertvoll: Sie bringen Frauen aus der Region zusammen, die Verantwortung übernehmen – als Gründerinnen, Geschäftsführerinnen, Führungskräfte oder Selbstständige.

Beim ausgebuchten After-Work-Event durfte diesmal FLEXiCODE CEO Carolin Scheifl Einblicke geben: in ihre Rolle bei FLEXiCODE, in ihren Weg in die Geschäftsführung und in die Frage, wie sie den Spagat zwischen Familienleben mit vier Kindern und einem anspruchsvollen Job meistert.

Die Atmosphäre: offen, nahbar, ehrlich. Statt Hochglanz-Phrasen gab es konkrete Erfahrungen aus dem Alltag einer Frau, die jeden Tag versucht, Beruf und Familie in Einklang zu bringen – und dabei bewusst andere Frauen ermutigen möchte, ihren eigenen Weg zu gehen.

Führen mit Vertrauen, Flexibilität und Klarheit

Carolin Scheifl hat im Gespräch deutlich gemacht, dass ihr Führungsstil nicht aus einem Lehrbuch stammt, sondern aus gelebter Praxis. Ihr Erfolgsrezept setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen:

Vertrauen in Menschen

Sie setzt auf eigenverantwortliche Teams, klare Ziele und eine Kultur, in der Mitarbeitende mitdenken, mitgestalten und auch Fehler machen dürfen.

Flexibles Denken statt starrer Konzepte

Scheifl glaubt nicht an starre Strukturen, sondern an bewegliche Organisationen, die sich je nach Projekt, Kunden und Lebenssituation der Mitarbeitenden anpassen können.

Klare, direkte Kommunikation

Sie legt Wert auf Offenheit, transparente Entscheidungen und eine Sprache, die verstanden wird – im Team, mit Kunden und genauso zuhause mit der Familie.

Dazu kommen Eigenschaften, die man nicht in einem Seminar lernt: Lebenserfahrung, Pragmatismus, Hands-on-Mentalität und Empathie.

Gerade diese Kombination macht ihren Führungsstil so glaubwürdig: Sie kennt die Realität zwischen Kita-Schließzeiten, Projektdeadlines und strategischen Entscheidungen – und sie versteckt das nicht, sondern spricht offen darüber.

Vereinbarkeit leben statt nur fordern

Ein wichtiger Punkt ihres Beitrags: Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist kein „Frauenthema“, sondern eine zentrale Zukunftsfrage für den Mittelstand. Unternehmen, die auch in Zukunft Fachkräfte gewinnen und halten wollen, brauchen Arbeitsmodelle, die Flexibilität, Vertrauen und Ergebnisorientierung in den Mittelpunkt stellen – unabhängig vom Geschlecht.

Perfekte Bedingungen braucht es nicht, um anzufangen – sondern Mut, ein stabiles Netzwerk und Arbeitgeber, die Vertrauen nicht nur in ihren Werten, sondern auch in ihren Strukturen verankern. Scheifls Beispiel zeigt, dass sich Führung und Familie nicht ausschließen, wenn bewusste Entscheidungen getroffen werden.

Weitere Informationen zur Initiative des BVMW unter https://www.bvmw.de/de/unternehmertum/frauen-im-mittelstand 

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