Utting, 21.05.2024 (lifePR) – Heutzutage ist es üblich, dass man ein Girokonto nicht das ganze Leben hat und einen Kontenwechsel in Betracht zieht. Doch was ist bei der Kündigung Ihres Girokontos zu beachten und welche Fristen müssen Sie einhalten? Wir haben Ihnen alle wesentlichen Informationen zusammengefasst, geben Ihnen Tipps, wie Sie die Kontokündigung aus der Hand geben können und unterstützen Sie mit Musterbriefen.
Auf einen Blick:
- Ein Girokonto kann grundsätzlich ohne die Einhaltung einer Frist gekündigt werden.
- Sollten Sie Ihr Girokonto gewechselt haben, sind beide Anbieter verpflichtet, Ihnen bei der Information Ihrer Zahlungspartner und der Kündigung Ihres alten Girokontos zu helfen.
- Die Kündigung eines Girokontos sollte aus Beweisgründen idealerweise schriftlich erfolgen
- Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen und stellen Ihnen Musterbriefe bereit.
Die Kündigung Ihres Bankkontos kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, ob durch den Wechsel zu einer Bank mit besseren Konditionen oder einfach aufgrund von Unzufriedenheit mit Ihrem aktuellen Anbieter. Eine Studie von Bitkom aus dem Jahr 2023 zeigt, dass die Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher Ihrer Bank nicht mehr treu bleibt und somit bereits das Hauptgirokonto gewechselt hat. Doch wie genau funktioniert ein Kontowechsel und wie kündigen Sie in diesem Zuge Ihr bestehendes Girokonto? Wir haben für Sie alle wesentlichen Informationen zusammengefasst.
Wie lange ist die Kündigungsfrist bei Girokonten?
Gemäß § 675h des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) besteht grundsätzlich keine Kündigungsfrist für Girokonten. Dies bedeutet, dass Sie Ihr Konto jederzeit kündigen können, es sei denn, im Vertrag wurden spezielle Regelungen vereinbart. Solche Regelungen dürfen eine Frist von einem Monat nicht überschreiten.
Beachten Sie jedoch, dass eine Kündigung Ihres Girokontos nicht möglich ist, wenn sich das Konto im Minus befindet. Bevor Sie eine Kündigung einreichen und in der Folge Ihr Girokonto auflösen können, müssen Sie daher sicherstellen, dass Ihr Kontostand ausgeglichen ist.
Wie kann ich mein Bankkonto kündigen?
Falls Sie bereits ein neues Girokonto eröffnet haben, hilft Ihnen in der Regel Ihre neue Bank im Rahmen der gesetzlichen Kontowechselhilfe, ein Formular, das Sie beispielsweise auf der Website der Bank finden. Dieser Service umfasst grundsätzlich die Unterstützung beim Umzug Ihres Kontos samt Daueraufträgen und bestehender Lastschriften und die Kündigung Ihres alten Girokontos. Viele Banken bieten alternativ dazu auch einen einfachen und schnellen digitalen Kontowechselservice an, um den gesetzlichen Anforderungen im Rahmen des Zahlungskontengesetztes (ZKG) gerecht zu werden. Es ist jedoch ratsam, Ihr altes und neues Konto für eine gewisse Zeit parallel laufen zu lassen, um sicherzustellen, dass alle Zahlungsaufträge reibungslos übertragen werden können.
Möchten Sie jedoch Ihr Girokonto selbst kündigen, ist es empfehlenswert, dies schriftlich zu tun. So haben Sie einen Nachweis über die Kündigung. Die Kündigung kann per Post oder, bei vielen Banken, auch digital über deren Online-Banking-Plattform erfolgen.
Vorlage Kündigungsschreiben per PDF
Ist eine Girokonto-Kündigung online möglich?
Zahlreiche Banken bieten die Möglichkeit, Ihr Girokonto auch online zu kündigen. Dies kann auf den folgenden verschiedenen Weisen funktionieren:
Über das Onlinebanking-Portal: Viele Banken ermöglichen es ihren Kunden, die Kündigung direkt im Onlinebanking-Bereich mit nur wenigen Klicks durchzuführen. Diese Option ist besonders bequem, da Sie sich bereits in Ihrem Konto angemeldet haben und die Bank alle notwendigen Informationen zur Verifizierung Ihrer Identität besitzt.
Per E-Mail: Einige Kreditinstitute bieten auch die Möglichkeit, die Kündigung via E-Mail einzureichen. Hierfür ist oft eine spezielle E-Mail-Adresse vorgesehen, die entweder im Hilfebereich der Bankenwebseite zu finden ist oder direkt im Onlinebanking-Bereich verlinkt wird.
Durch Online-Formulare: Manche Banken stellen spezielle Online-Formulare zur Verfügung, über die Sie Ihren Kündigungswunsch äußern können. Diese Formulare sind oft so gestaltet, dass sie die nötigen Informationen abfragen, um die Kündigung schnell und sicher bearbeiten zu können.
Wie lange dauert die Kontoschließung?
Die Dauer der Kontoschließung variiert stark und hängt maßgeblich von der Bearbeitungszeit Ihrer Bank ab. In der Regel wird Ihr Konto umgehend nach der Bearbeitung Ihrer Kündigung aufgelöst, falls Sie kein anderes Datum genannt haben. Dies bedeutet, dass die Kontoschließung in vielen Fällen bereits sofort oder meist am nächsten Tag erfolgen kann. Allerdings sollten Sie beachten, dass der Prozess, abhängig vom jeweiligen Anbieter, auch mehrere Werktage in Anspruch nehmen kann. Die Commerzbank gibt auf ihrer Webseite an, dass bei Nutzung der gesetzlichen Kontowechselhilfe der Prozess bis zu 12 Tage oder länger dauern kann.
Das ist bei Girokonto-Kündigung zu erledigen
Um sicherzustellen, dass die Kündigung Ihres alten Kontos und der Übergang zu Ihrem neuen Konto reibungslos verläuft, befolgen Sie die folgenden Schritte:
Neuen Girokontoanbieter auswählen: Bevor Sie Ihr altes Konto kündigen, ist es wichtig, einen neuen Anbieter zu finden, der Ihren Bedürfnissen entspricht. Nutzen Sie unseren Girokontovergleich, um die besten Optionen zu vergleichen und das passende Girokonto zu finden.
Neues Girokonto eröffnen: Sobald Sie sich für eine neue Bank entschieden haben, eröffnen Sie dort ein neues Girokonto. Dies ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass Sie auch nach der Kündigung Ihres alten Kontos über ein aktives Konto verfügen
Kontowechselhilfe in Anspruch nehmen: Ob Sie die gesetzliche Kontowechselhilfe oder einen digitalen Dienst nutzen – beide Banken sind dazu verpflichtet, Ihnen beim Kontowechsel zu helfen. Das betrifft die Übertragung Ihrer regelmäßigen Zahlungen und Daueraufträge vom alten auf das neue Girokonto. Außerdem werden Ihre Zahlungspartner wie zum Beispiel Ihr Arbeitgeber oder die Kindergeldstelle über Ihre neue Kontonummer informiert und Ihr altes Konto zum gewünschten Zeitpunkt gekündigt. Dieser Service hilft Ihnen dabei, viel Zeit und Arbeit zu sparen.
Oder Kontowechsel selbst durchführen: Falls Sie keine Kontowechselhilfe in Anspruch nehmen möchten, müssen Sie selbst sicherstellen, dass Ihr altes Konto gelöscht wird und es keine offenen Soll-Salden aufweist.
a) Denken Sie an Ihre Daueraufträge und Zahlungspartner: Stellen Sie sicher, dass alle wichtigen Zahlungen, wie Miete, Strom, Wasser, Telefon und Internet, auf das neue Konto umgeleitet werden. Informieren Sie auch Ihre Arbeitgeber, Versicherungen und andere relevante Stellen über den Wechsel und erlauben Sie ihnen gegebenenfalls die Lastschriftabbuchung.
b) Letzte Überprüfung und Schließung des alten Kontos: Bevor Sie Ihr altes Konto endgültig schließen, sollten Sie eine letzte Überprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass alle ausstehenden Transaktionen abgewickelt und alle Daueraufträge erfolgreich auf Ihr neues Konto übertragen wurden. Erst dann sollte die endgültige Kündigung eingereicht werden.
Musterbrief – Kontowechsel mitteilen
Beachten Sie: Einige Ihrer Zahlungspartner werden solche Schreiben nicht akzeptieren. Bei Onlineshops zum Beispiel müssen Sie Ihre Bankdaten oft im Kundenkonto selbst anpassen.
In welchen Fällen kündigt die Bank ein Girokonto?
Die Kündigung eines Girokontos durch die Bank kann unter verschiedenen Umständen erfolgen. Einige Fälle sind in der Regel auch in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der jeweiligen Bank festgelegt. Hier sind einige der häufigsten Gründe, aus denen eine Bank die Beziehung zu einem Kunden beenden könnte:
- Keine Nutzung des Kontos
- Rückstand bei den Kontoführungsgebühren
- Falschangaben über die eigene Person oder Vermögensverhältnisse
- Geldwäscheverdacht
- Betrugsverdacht
- Ablehnung neuer AGB
- Fehlverhalten des Kunden gegenüber Bankmitarbeitenden
Was kostet eine Kündigung des Bankkontos?
Die Kündigung eines Bankkontos ist in der Regel kostenfrei. Auch die Kosten für die gesetzliche Kontowechselhilfe oder einen Kontoumzug müssen nicht von Ihnen getragen werden!
Wird eine Kontokündigung der Schufa gemeldet?
Eine Kündigung des Bankkontos wird nicht immer der SCHUFA gemeldet. Es lohnt sich daher, von Zeit zu Zeit eine Schufa-Selbstauskunft einzuholen und fehlerhafte Daten korrigieren zu lassen. Problematisch für den Schufa-Score kann ein negativer Saldo werden, der nach der Kündigung des Kontos bestehen bleibt und zu Zahlungsrückständen führt. Solche Einträge entstehen aber in der Regel nur, wenn Schulden tituliert wurden, das heißt, sie wurden gerichtlich bestätigt. Um negative Schufa-Einträge zu vermeiden, ist es wichtig, alle ausstehenden Beträge vor der Kündigung des Kontos zu begleichen.