Köln, 16.11.2023 (lifePR) – Die europäische Zentralbank (EZB) hat gestern im Rahmen ihrer monatlichen EZB-Ratssitzung entschieden eine restriktivere Geldpolitik zu betreiben und ihre monatlichen Käufe von Staatsanleihen der Euro-Staaten bis Ende Juni zu beenden. Ebenso schliesst die EZB eine Zinsanhebung danach nicht mehr aus für den mittelfristigen Zeitraum und will diese flexibel von der Datenlage abhängig machen. Grund sei die zunehmende Inflation, die die EZB in 2021 noch als vorrübergehendes Phänomen betrachtete.
Tatsächlich hat sich die steigende Inflation schon Mitte des Jahres 2021 angekündigt und ist zum grossen Teil auch auf die Käufe von Staatsanleihen durch die EZB und deren indirekte Finanzierung der staatlichen Corona-Hilfspakete zurückzuführen.
Wer es wollte, hätte also diese ansteigende Inflation bereits im Jahr 2021 vorausahnen können, zumal auch die Güterknappheit, durch die weltweiten Lockdowns während der Coronakrise, vorauszusehen waren. Entsprechend hätte die EZB bereits in 2021 auf diese Zusammenhänge hinweisen und entsprechende Massnahmen zur Eindämmung der Inflation ergreifen müssen und zwar spätestens Mitte 2021, zu einer Zeit wo die Wirtschaft im Aufschwung war und die Stimmung in der Realwirtschaft und an den Aktienmärkten noch sehr gut war. In der Zeit hätte die EZB ohne grössere Schwierigkeiten einen Rhythmus für geldpolitische Interventionen kommunizieren können, wann sie am Kapitalmarkt eingreift. Nach dem Motto: "In wirtschaftlich stabilen Zeiten straffen wir die Geldpolitik und in wirtschaftlich instabilen Zeiten lockern wir diese.“ Alan Greenspan, Wim Duisenberg und Jean-Claude Trichet waren die letzten Lenker der Zentralbanken, die die Geldpolitik in diesem Sinne lehrbuchmäßig praktiziert haben.
Doch die EZB ist nun mindestens 9 Monate zu spät mit der Straffung der Geldpolitik und fängt damit in einem möglichst ungünstigen Zeitpunkt an, mitten in einer der grössten geopolitischen Krisen der Nachkriegsgeschichte, den der Überfall von Russland auf die Ukraine und die damit einhergehenden weltweiten wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland darstellen. Die Folgen dieses Krieges und der Sanktionen können zum aktuellen Zeitpunkt noch gar nicht abgeschätzt werden und erzeugen eine enorme Unsicherheit bei Unternehmen, Bürgern und Anlegern. In dieser unsicheren Lage und sinkenden Stimmungslage wäre es Aufgabe der EZB gewesen, beruhigend auf die Märkte einzuwirken und mit einer Straffung der Geldpolitik zu warten, um zumindest die Entwicklung des Konfliktes in der Ukraine die nächsten Wochen und Monate abzuwarten.
Stattdessen prognostiziert die EZB gestern eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch den Krieg in der Ukraine und verkündet zeitgleich eine Straffung der Geldpolitik, obwohl sie damit auf die Steigerung der Energiepreise keinen Einfluss nehmen kann. Die EZB nimmt damit auch einen negativen Einfluss ihrer geldpolitischen Straffungsmassnahmen auf die zukünftigen Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und damit das Wirtschaftswachstum in Kauf.
Die Straffung der Geldpolitik hätte Mitte 2021 erfolgen müssen, vor allem um sich als EZB einen geldpolitischen Handlungsspielraum für unerwartete und erwartete Krisen zu schaffen, die jetzt mit dem Krieg in der Ukraine eingetreten sind. Den Truppenaufmarsch von Russland an der
Grenze zur Ukraine hat die Welt bereits seit Herbst 2021 beobachtet. Die EZB hingegen hat daraus nicht die richtigen geldpolitischen Schlussfolgerungen und Vorkehrungen getroffen.
Spätestens im Dezember 2021 haben wir nicht verstanden, dass die EZB die Käufe der Staatsanleihen nicht zurückfährt, als die Fed das längst angekündigt hatte. Aber auch die Fed ist ähnlich spät dran mit der Änderung ihrer Geldpolitik und hat ein um 9 Monate verschlepptes "geldpolitisches Timing" in ihren Entscheidungen.
Während die USA und deren Wirtschaft weniger betroffen sind vom Krieg in der Ukraine, kann sich die Fed derzeit eine Straffung der Geldpolitik und eine Zinsanhebung eher leisten als die EZB, da Europa stärker von dem Krieg und den Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland betroffen ist. Darüber hinaus haben die Kapitalmärkte seit Anfang Januar 2022 bereits mit der Verarbeitung der Zinsanhebung in den USA zu kämpfen und die Stimmung der Anleger an der Börse droht zu kippen durch den Krieg in der Ukraine.
Eine deutliche Deflation der Bewertungen am Aktienmarkt und Immobilienmarkt könnte allerdings wiederum grössere Auswirkungen auf das Finanzsystem haben, als den Lenkern der Zentralbanken und Staaten lieb sein könnte. Es besteht dadurch das Risiko, dass ein Abschwung am Kapitalmarkt die Realwirtschaft ansteckt und wir in eine europaweite Rezession rutschen, auch wenn die EZB für 2022 derzeit noch ein Wirtschaftswachstum von 3,1% erwartet. Das könnte sich am Ende vielleicht als deutlich zu optimistisch erweisen, ähnlich wie die Prognosen der EZB aus 2021 über eine vorrübergehende Inflation. Denn die Auswirkungen der Sanktionen gegen Russland, die Steigerung der Rohstoffkosten und Lieferunterbrechungen für die Unternehmen führen zu erheblichen Umsatzeinbussen in 2022, die niemand aktuell seriös vorausschauen kann.
Deswegen wäre es aus unserer Sicht richtig gewesen in 2021 bereits die lockere Geldpolitik bei der EZB und Fed zu beenden und jetzt im Frühjahr 2022 mit einer Pause der geldpolitischen Straffung und einer temporären Lockerung zu begleiten. Ein halbwegs richtiges Timing ist aus unserer Sicht nicht nur bei der Allokation von Vermögen sondern auch in der Ausübung der Geldpolitik und der Wahl von fiskalpolitischen Massnahmen durch die Staaten schwierig aber trotzdem sehr wichtig, will man nicht verstärkend in bestimmte Zyklen der Wirtschaft und der Kapitalmärkte eingreifen.
Wir haben mit unserem Investmaxx Stop&Go Indikatoren Modell nach dem Corona-Crash 2020 bei dem damaligen DAX-Stand von 10.279 Punkten am 14.04.2020 den Anstieg auf 15.000 Punkte im DAX und auf 30.000 Punkte im DowJones Index prognostiziert auf Sicht von 2-3 Jahren.
Danach hiess es in unserer Markteinschätzung vom 14.04.2020:
"Die Coronakrise wird uns noch etwas länger begleiten mit
einem weiteren Auf und Ab an den Aktienmärkten. Aber wir sehen
die Coronaviruskrise weiterhin als eine temporäre Krise an und
den DAX für die nächsten 2 bis 3 Jahre bei 15.000 Punkten und
den DowJones bei 30.000 Punkten."
Zu dem Zeitpunkt dieser Prognose am 14.04.2020 lag der DAX bei 10.279 Punkten und der DowJones bei 23.504 Punkten. Bereits im Dezember 2020 erklomm der DowJones die 30.000 Punkte Marke während der DAX wenige Monate später am 30.03.2021 die Marke von 15.000 Punkte knackte.
Hätten die Zentralbanken bereits Mitte 2021 den geldpolitischen Kurs der Geldflutung zurückgenommen, so wären die Aktienkurse auch nicht so stark übergelaufen über die Marken jenseits der 15.000 Punkte im DAX und der 30.000 Punkte im DowJones Index. Die Geldflutung der Zentralbanken über die vergangenen 10 Jahre hat hierbei in den letzten zwei Jahren zu der grössten Spekulationsblase in der Geschichte der Aktienmärkte beigetragen, aus der nun ein Teil der Luft entwichen ist in den letzten drei Monaten.
Auch wenn die Zentralbanken in den letzten 10 Jahren nicht entsprechend dem Lehrbuch der Geldpolitik agieren, müssen wir als Investmentberater mit der aktuellen Situation umgehen, die aus unserer Sicht für die Allokation der Vermögen eine der schwierigsten Aufgaben der letzten 26 Jahre darstellt. Denn die Zentralbanken treiben mit ihrer Geldpolitik die Marktakteure weiter in die risikobehafteten Assets, da sie die am Markt derzeit erhältlichen verzinslichen Anlagealternativen vorerst unattraktiver machen am Rentenmarkt, durch die Rückführung der Staatsanleihenkäufe in den Zentralbankbilanzen, was die Kurse für Staatsanleihen unter Druck setzt.
Wir haben in der Investmentberatung seit Ende 2021 versucht das richtige Timing bei der Allokation der Vermögen zu finden, unsere Gewichtung am Aktienmarkt deutlich reduziert und versucht die Depots krisenfester aufzustellen – was uns bisher auch gut gelungen ist. Wir haben im Dezember 2021 alle Aktienfonds mit einem expliziten Exposure in Russland und in den Emerging Markets aus den Depots genommen. Ebenso haben wir alle Aktienfonds im Segment der Wachstums- und Technologieaktien verkauft und in kurzlaufende Rentenfonds Anleihen und Valuewerte investiert. Aktuell konnten die Depots von diesen Massnahmen profitieren und sich gut halten seit dem turbulenten Jahresanfang 2022 an der Börse.
Das Investmaxx Stop&Go(TM) Timing Offensiv Depot hat seit der Korrektur am Aktienmarkt in 2022 deutlich weniger eingebüsst (-5,07%) als der deutsche Aktienmarktindex DAX (-8,96%) per 28.02.2022. Gleichzeitig hatte das Investmaxx Stop&Go(TM) Timing Offensiv Depot die letzten 12 Monate eine um +3,02% höhere Wertentwicklung im Vergleich zum DAX (Investmaxx-Depot +7,93% vs. DAX +4,88%).
Seit Auflage des Echtgeld-Depots in 1996 legte das Investmaxx Stop&Go (TM) Timing Offensiv Depot dank der Timingentscheidungen um +640,17% zu, während der DAX in dem gleichen Zeitraum +473,42% zulegte.
Anhand unseres Investmaxx Stop&Go Signalsystems versuchen wir durch ein passendes Timing die Aktienquote im Depot zu erhöhen oder zu senken. Dabei berücksichtigen wir sowohl die Indikatoren der wirtschaftlichen und geldpolitischen Fundamentaldaten als auch der börsenpsychologischen Stimmungsdaten.
Viele Marktakteure sind der Meinung man kann den Kapitalmarkt nicht timen oder es sei ein sehr schwieriges bis unmögliches Unterfangen. Deswegen sei es als Anleger besser einfach die gesamte Zeit voll investiert zu bleiben und das Auf und Ab an der Börse mit seinem Vermögen einfach mitzumachen. Es ist richtig, dass das Timing zwar sehr schwer aber nicht unmöglich ist.
Man muss viele wirtschaftlich, geldpolitisch und börsenpsychologisch relevante Aspekte und Indikatoren dafür zueinander bringen, mit den historischen Erfahrungen ins Verhältnis setzen und am Ende die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Das ist sehr komplex. Man benötigt auch viel Erfahrung, die nicht zu ersetzen ist. Es ist auch für uns nicht einfach, denn es erfordert viel Analyse und Kopfzerbrechen, ein entsprechendes Hintergrundwissen aus einer fundierten Ausbildung und langjährige Erfahrung. Auch mit all diesen Voraussetzungen bleibt Markttiming schwierig, aber nicht unmöglich und einigen wenigen Akteuren am Markt vorbehalten.
Da nur wenige diese Komplexität beherrschen, praktizieren auch nur wenige Marktakteure das Markttiming. Aus diesem Grund wird oft behauptet, man könnte grundsätzlich den Markt nicht timen. Warren Buffet behauptet zwar auch, er würde auch nicht wissen, wann eine Kurskorrektur am Aktienmarkt zu Ende ist, doch er sitzt immer auf einer prallgefüllten Cashkasse, so dass er bei deutlichen Preiskorrekturen nachkaufen kann. Das ist im Grunde genommen nichts anderes als Markttiming, das nur wenige beherrschen. Damit hat er den MSCI World Index ebenso outperformed in den vergangenen Jahren.
Mit dem Investmaxx Stop&Go(TM) Timing Offensiv Depot praktizieren auch wir das Markttiming seit 1996 nun bereits seit über 26 Jahren und es war rückblickend sehr erfolgreich, wir konnten den DAX damit deutlich outperformen, zumal die Volatilität viel geringer ausfiel als bei einer reinen Long-Position im DAX oder DowJones Index und das Gemüt der Anleger weniger leidet.
Fazit:
Für uns ist es nicht wichtig bei 100% Entscheidungen richtig zu liegen, für uns ist es wichtig bei 80% der Entscheidungen richtig zu liegen. Man konnte die Entwicklung in der Ukraine und an der Börse zwar nicht zu 100% voraussagen, man konnte sich aber schon in 2021 auf diese Entwicklungen rechtzeitig einstellen und das gilt auch für die Geld-Politik der Zentralbanken."
Mehr Informationen zum Investmaxx Stop&Go(TM) Timing Offensiv Depot findet man unter www.investmaxx.de.
Kurz erklärt: Anlage im Investmaxx Stop&Go (TM) Timing Depot
Eine Anlage im Investmaxx Stop&Go (TM) Timing Depot ist möglich ab einem Anlagevolumen von 100.000 Euro. Über investmaxx.de kann man direkt online ein Depot eröffnen bei der Ebase European Bank for Financial Services GmbH, der grössten unabhängigen Fondsplattform in Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von über 40 Milliarden Euro.
Die Fonds werden für die Anleger direkt bei den Fondsgesellschaften gekauft und verkauft ohne Börsenspesen. Deshalb fallen beim Kauf und Verkauf von Fonds keine Börsengebühren an, wie volumenabhängiges Orderentgelt, Maklercourtage etc. Alle Fonds kauft man dauerhaft mit 100% Rabatt auf den sonst bei Banken üblichen Ausgabeaufschlag. Für ETFs fallen ebenfalls keine Börsenspesen an, wie Maklercourtage, volumenabhängiges Orderentgelt, etc., man zahlt bei ETFs lediglich eine Transaktionsgebühr von 0,2%.
Disclaimer:
Diese Meldung ist keine Empfehlung zu einer Fondsanlage und keine individuelle Anlageberatung. Vor jeder Geldanlage in Fonds sollte man sich über Chancen und Risiken beraten und aufklären lassen. Der Wert von Anlagen sowie die mit ihnen erzielten Erträge können sowohl sinken als auch steigen. Unter Umständen erhalten Sie Ihren Anlagebetrag nicht in voller Höhe zurück. Die in diesem Kommentar enthaltenen Informationen stellen weder eine Anlageempfehlung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Handel mit Anteilen an Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar.
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