Utting, 21.10.2024 (lifePR) – Rund drei von vier Deutschen träumen davon, Wohneigentum zu kaufen oder zu bauen. Das geht aus der jüngsten „Wohnen in Deutschland“-Studie des Verbands der Sparda-Banken hervor, die auf einer repräsentativen Umfrage mit 1.088 Teilnehmern basiert. Doch die Umsetzung des Wunsches ist angesichts der seit rund zweieinhalb Jahren deutlich gestiegenen Bauzinsen und weiterhin hoher Immobilien- und Grundstückspreise insbesondere für Familien mitunter eine Herausforderung.
Und auch wenn die Finanzierung dank eines Eigenkapitalpolsters kein Problem darstellt, stehen viele Hauseigentümer in spe vor der Frage, wie und vor allem wo sie ihren Wunsch realisieren können – sprich: ob Bauen oder Kaufen für sie das Richtige ist.
Bau oder Kauf: Unterschiede in Ablauf und Dauer
Vor allem in den Ballungsgebieten und deren Umland gestaltet sich die Suche nach einem Haus aus dem Bestand oder einem geeigneten Baugrundstück derart schwierig, dass es sinnvoll ist, nach beidem Ausschau zu halten. Doch spätestens, wenn sich ein möglicherweise passendes Grundstück oder Haus findet, müssen Sie eine Entscheidung fällen. Diese dürfte Ihnen umso leichter fallen, je besser Sie über die beiden Wege zum Eigenheim informiert sind. Zu den wesentlichen Fragen gehört auch die nach dem Ablauf und dem Zeitraum bis zum Umzug ins Haus.
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Ablauf beim Hauskauf
Die Frage nach dem Ablauf und der Dauer beim Hauskauf lässt sich pauschal nicht so einfach beantworten, denn die Spanne reicht vom bezugsfertigen Haus bis zum Sanierungsfall mit Umbaubedarf. Handelt es sich um ein mehr oder weniger neues oder bereits umfassend saniertes Haus mit gutem energetischen Standard und entspricht auch der Grundriss sowie die Gestaltung der Bäder und der Küche Ihren Vorstellungen, besteht der weitere Ablauf lediglich darin, dass Sie sich mit dem Verkäufer auf den Preis und die Verkaufsmodalitäten einigen und vorab gründlich die Umgebung unter die Lupe nehmen. Erweist sich dieser Check als stimmig und können Sie das Haus ohne Probleme einschließlich geplanter Änderungen wie etwa einer neuen Küche oder eines neuen Bades problemlos finanzieren, können Sie prinzipiell einziehen, wenn Sie vorübergehende Bauarbeiten im Haus nicht weiter stören.
Anders sieht es bei einem Haus aus, das Sie umbauen wollen: Möchten Sie den Grundriss anpassen, sollten Sie so früh wie möglich einen Statiker ins Boot holen. Dieser kann Ihnen eine Einschätzung dazu geben, inwieweit Ihre Vorstellungen auch umsetzbar sind. Geht es um eine Erweiterung der Wohnfläche – beispielsweise über einen Anbau oder den Ausbau des Dachgeschosses mit Gauben – benötigen Sie einen Architekten, der die Entwürfe anfertigt und dann auch den gegebenenfalls erforderlichen Bauantrag stellt. In beiden Fällen hängt die Dauer bis zum Einzug davon ab, wie umfangreich die erforderlichen Maßnahmen sind und ob das Haus bis zum Abschluss der Maßnahmen bereits bewohnbar ist oder nicht. Zudem sind Sie gut beraten, sich bereits vor dem Kauf über die möglichen Kosten der gewünschten Maßnahmen zu informieren und diese eher großzügig zu veranschlagen. Ansprechpartner hierfür kann ebenfalls ein Architekt sein – gegen Honorar versteht sich.
Neben Art und Umfang der Maßnahmen hängt es auch von der Jahreszeit ab, wie viel Zeit Sie bis zum Umzug veranschlagen müssen: Kaufen Sie in den kalten Monaten ein Haus, müssen manche Arbeiten möglicherweise warten, so dass Sie erst später einziehen können. So ist es beispielsweise schwierig, eine umfassende Dachsanierung im Winter durchzuführen.
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Energetische Sanierung: Lohnt sich ein individueller Sanierungsfahrplan?
Inwieweit ein Haus energetisch sanierungsbedürftig ist, erkennen Sie am Energieausweis, den der Verkäufer Ihnen bei der Besichtigung in der Regel aushändigen muss. Besteht in dieser Hinsicht Sanierungsbedarf, kommt ein weiterer Aspekt hinzu, der den Ablauf bis zum Einzug verzögert: Wollen Sie beispielsweise die Zuschüsse des Bundesamts für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle (BAFA) für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle nutzen, sollten Sie zunächst einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) durch einen Energieberater erstellen lassen – und das kostet mitunter einiges an Zeit. Der Vorteil: Sie erhalten einen Überblick darüber, in welcher Reihenfolge die energetische Sanierung des Hauses Sinn macht – und es winken höhere Fördermittel: So erhalten Sie ohne iSFP beispielsweise für die Dachsanierung 15 Prozent von maximal 30.000 Euro, mit iSFP sind es 20 Prozent von bis zu 60.000 Euro.
Tipp: Weitere detaillierte Informationen rund um Zuschussprogramme finden Sie im Ratgeber „Energetische Sanierung: BAFA-Förderung und Steuerbonus“ auf biallo.de.
Ablauf beim Hausbau
Wollen Sie ein Grundstück kaufen und ein Haus darauf bauen, müssen Sie sich besonders gründlich vorbereiten. Idealerweise haben Sie bereits eine Vorstellung davon, wie Ihr Haus aussehen könnte und ob das Kleingeld für ein frei geplantes individuelles Architektenhaus reicht oder eher ein Haus von der Stange infrage kommt. Ist letzteres der Fall, empfiehlt sich der Besuch von Musterhausparks diverser Hausbaufirmen, die Sie mitunter auch bei der Grundstückssuche unterstützen.
Sind Sie fündig geworden, gilt es, das Grundstück unter die Lupe zu nehmen. „Zu beachten sind zunächst Elementargefahren – also das Hochwasserrisiko durch Bäche beziehungsweise Flüsse mit großem Einzugsgebiet in der Nähe. Daraus lässt sich schon auf die Besonderheiten einer Lage schließen – beispielsweise in einem Überschwemmungsgebiet“, erläutert Marc Ellinger, Leiter des Regionalbüros Freiburg-Südbaden des Verbandes privater Bauherren (VPB). Zudem sollten Sie nicht nur den Bebauungsplan für das gewünschte Grundstück mit Ihren Vorstellungen abgleichen, sondern sich – insbesondere bei Neubaugebieten – auch über mögliche Veränderungen in der näheren Umgebung informieren. Folgende Fragen empfiehlt Ellinger zu klären: „Wie sieht es mit der perspektivischen Entwicklung der Infrastruktur aus? Beabsichtigt die Gemeinde, in der Nähe neue Gewerbegebiete auszuweisen oder ist im Gegenteil mit einer Verkehrsberuhigung zu rechnen?“ Beim Grundstück selbst sei es zudem ratsam, den baulichen Zustand vorhandener Einfassungen und Einfriedungen zu prüfen. Gegebenenfalls könne außerdem ein Baugrundgutachten zu möglichen Belastungen im Boden erforderlich sein, ergänzt der Diplom-Ingenieur.
Kommt das Grundstück nach diesen Überlegungen für den Kauf infrage, müssen Sie entscheiden, wie und mit wem Sie bauen wollen. Je nachdem, ob es sich um ein frei geplantes Haus oder ein Typenhaus handelt, variiert die Bauzeit teils erheblich. So gibt es Hausbaufirmen, die ein komplettes Eigenheim in wenigen Wochen fertigstellen, beim individuell geplanten Haus müssen Sie deutlich mehr Zeit einplanen. In beiden Fällen hängt es auch vom zuständigen Bauamt ab, wann mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Ebenfalls ein Zeitfaktor ist der Zustand des Grundstücks. So stehen vor allem in den Ballungsgebieten mitunter noch Häuser darauf, bei denen eine Sanierung nicht lohnt und die zunächst abgerissen werden müssen.
Den kompletten biallo.de Ratgeber zu diesem Thema gibt es hier: https://biallo.link/m22x4q7l/