München, 05.06.2024 (PresseBox) – Im jährlich erscheinenden "In-Gold-We-Trust-Report-2024“ des Liechtensteiner Vermögensverwalters Incrementum werden neue Entwicklungen auf dem Goldmarkt gezeigt und analysiert.
Wesentliche Inhalte besprechen und kommentieren der Edelmetallexperte Benedikt Hausler und der Schweizer Bankier Rüdiger Götz in der aktuellen Goldshow vom 02. Mai 2024.
Trend 1: BRICS übertrifft G7: Massive Auswirkungen auf den Westen
Ein zentrales Thema des diesjährigen "In-Gold-We-Trust-Report-2024“ ist das wirtschaftliche Verhältnis zwischen den BRICS- und den G7-Staaten. (Seite 6/37 kompakte Version)
Der Report zeigt anhand einer Grafik, wie die Wirtschaftskraft der BRICS- bereits diejenige der G7-Staaten eingeholt hat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der G7-Staaten wurde bereits 2020 von den BRICS übertroffen.
Eine geopolitische Einordnung bietet der Report durch ein treffend gewähltes Zitat des amerikanischen Geostrategen Zbigniew Brzezinski.
„Das wahrscheinlich gefährlichste Szenario wäre eine große Koalition aus China, Russland und möglicherweise Iran.“ Zbigniew Brzezinski (Buch "The Grand Chessboard")
Götz kommentiert: „Diese gefährliche Vision wird gerade Realität, was insbesondere für den Dollarraum problematisch ist.“
Die geopolitischen Verschiebungen, die Brzezinski vor Jahren beschrieb, scheinen sich nun zu manifestieren.
Trend 2: Goldgedeckte BRICS-Währung und Abkehr vom US-Dollar
Der Report thematisiert weiter die „Entdollarisierung“, die mittlerweile immer mehr durch wirtschaftspolitische Beschlüsse und internationalen Vereinbarungen manifestiert wird.
„Immer mehr Transaktionen werden in den eigenen Währungen abgewickelt“, erklärt Götz. „Sei es Rubel, Yuan, Rupie oder Rand. Diese Entwicklung zeigt eine klare Bewegung weg vom Dollar und hin zu einer multipolaren Weltwirtschaft.“
„Wir stehen vor einer Zeitenwende“, so Hausler. „Diese Veränderungen werden nicht über Nacht geschehen, aber sie sind unaufhaltsam. Der geopolitische Showdown ist in vollem Gange und die BRICS-Staaten sind dabei, die Spielregeln neu zu definieren.“
Trend 3: Die geheimen Spieler am Markt? Goldpreis steigt trotz fallender ETF-Bestände
Auffallend am Goldmarkt ist, dass trotz rückläufiger Goldbestände in Exchange Traded Funds (ETFs) der Goldpreis eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung erlebt hat. Dies veranschaulicht eine Grafik im IGWT-Report. (Seite 10/37 kompakte Version)
"Der Report unterstreicht damit die bedeutende Rolle, die große institutionelle Akteure im Goldmarkt spielen", erklärt Hausler.
Und der Schweizer Bankier erläutert: „Jetzt passiert es hier scheinbar durch die Zentralbanken oder durch irgendwelche geheimen Käufer, dass der Preis trotzdem steigt. Sicherlich nicht durch die breite Masse, die privat kauft, sondern das sind große Käufer wie beispielsweise Zentralbanken. Die lassen den Preis steigen, obwohl die Nachfrage bei den ETFs schrumpft.“
Hausler und Götz machen damit deutlich, dass vor allem bedeutende institutionelle Akteure wie Banken und Zentralbanken einen erheblichen Einfluss auf die Preisgestaltung haben. Die Nachfrage von Privatanlegern hat hingegen kaum Auswirkungen auf Edelmetallpreise.
Trend 4: Gold besitzen, Nicht kaufen.
Die Empfehlung von Grant Williams „Don’t buy gold, own gold“ im Report betont die Wichtigkeit, physisches Gold zu besitzen, meint Hausler. (Seite 10/37 kompakte Version)
Die Edelmetallexperten weisen auf die Relevanz hin, Gold nicht nur als Finanzprodukt zu betrachten, sondern als physische Reserve.
Physisches Gold und Silber bieten Anlegern eine Unabhängigkeit von Finanzinstrumenten wie Zertifikaten und geben ihnen damit ein Gefühl von Sicherheit.
Trend 5: Wird das Kursfeuerwerk bei Gold weitergehen? Fallende Zinsen als Schlüssel!
Der Goldpreis ist 2024 trotz stagnierender Zinsen auf hohem Niveau und massiven ETF-Abflüssen (alles grundsätzlich negative Faktoren für den Goldpreis) drastisch angestiegen. Doch was passiert, wenn sich diese Dynamik ändert, Zinsen fallen und Gold-ETF-Bestände dadurch wieder ansteigen?
Rüdiger Götz meint dazu:
„Also, da kann man sich dann überlegen, was jetzt passieren wird, wenn tatsächlich die Zinsen Ende September oder Anfang Oktober nur um 1% fallen würden. Dann gewinnt Gold noch mehr an Attraktivität, und dann werden sich auch diese ETF-Abflüsse eventuell wieder drehen und die Preissteigerung noch mal beschleunigen.“
Abschließend betonen Benedikt Hausler und Rüdiger Götz die langfristigen Perspektiven des Goldmarktes.
"Trotz möglicher kurzfristiger Schwankungen sehen wir langfristig eine positive Entwicklung für den Goldpreis", erklären sie. "Die Kombination aus fallenden Zinsen und potenziellen Zuflüssen in Gold-ETFs könnte den Preis bis zum Ende des Jahres auf neue Höchststände treiben."